Großübung: Feuer in Schule

Küchenbrand in der Alexander-von-Humboldt Schule. Die Pausenhalle ist verraucht, Schüler werden vermisst. Solch ein Szenario könnte die Aßlarer Feuerwehren trotz aller Bemühungen im vorbeugenden Brandschutz jederzeit treffen. Um also im Ernstfall vorbereitet zu sein fand am vergangenen Samstag, den 19.10.2019, eine entsprechende Großübung aller Aßlarer Feuerwehren statt. Die Einsatzleitung lag bei dem stellvertretenden Stadtbrandinspektor Markus Kunzig, der die stressige Rettung von 11 Kindern und einem Lehrer, sowie die Bekämpfung des Brandes in der Schulcafeteria, koordinieren musste. Begleitet wurde die Übung von Aßlars Bürgermeister Christian Schwarz, Ordnungsamtleiter Manfred Tropp und einigen Aßlarer Bürgerinnen und Bürgern, die unserem Aufruf gefolgt sind und der Übung zugeschaut haben.

Weil das Feuer während des Nachmittagsunterrichts ausgebrochen ist sind nur wenige Schüler und Lehrer im Gebäude als die Brandmeldeanlage auslöst. Der Hausmeister weist die ersten Einsatzkräfte auf eine starke Rauchentwicklung im Bereich der Schulcafeteria und auf eine Schülergruppe hin, die zuletzt im RIZ (der Schulbücherei) gesehen wurde und die das Gebäude nicht verlassen habe. Atemschutztrupps rücken über zwei Wege in den verrauchten Bereich vor. Wärmebildkameras und im Gebäude hinterlegte Einsatzpläne (Karten aller Wege und Räume) erleichtern die Menschenrettung in den verrauchten Bereichen enorm. Die große Fläche und die hohe Anzahl der vermissten Personen erfordert allerdings den Einsatz einer Vielzahl von Einsatzkräften mit Atemschutzgeräten. Erschwerend hinzu kommt das unvorhersehbare Verhalten der Kinder und Jugendlichen im Brandfall. So hat sich eine Gruppe Jugendlicher in einen rauchfreien Flur hinter der Bücherei zurückgezogen, wo sie zwar sicher sind, aber nicht unmittelbar entdeckt werden können. Andere Kinder werden sogar noch im Brandraum vermutet. Aufgeregte Eltern und gerettete Kinder sorgen für Hektik vor dem Gebäude und binden Einsatzkräfte ein, die so nicht mehr für die eigentliche Menschenrettung zur Verfügung stehen. Nach einer knappen Stunde ist das Feuer gelöscht, alle Kinder gerettet und die Flure wieder rauchfrei.

Hauptziel der Übung war die Koordination und die reibungslose Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte bei einer solch unübersichtlichen Lage mit vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen. Auch wenn die Übung mit knapp 50 Einsatzkräften und einem authentischen Übungsaufbau mit Nebelmaschinen und Statisten der Jugendfeuerwehr Aßlar sehr realistisch war, wäre im Ernstfall mit einem Großaufgebot des Rettungsdienst und weiteren Kräften der Feuerwehr zu rechnen. Welche Ausmaße ein Feuerwehreinsatz in der Schule erreichen kann wurde zuletzt im Sommer 2014 deutlich, als eine Pfefferspray Attacke für einen Massenanfall von Verletzten in der Alexander-von-Humboldt Schule sorgte und einen Großeinsatz auslöste.

Bürgermeister Christian Schwarz bedankte sich gemeinsam mit Stadtbrandinspektor Michael Pichl, der die Übung ausgearbeitet hatte, bei allen Übungsteilnehmern/-innen und sprach ein Lob für das große Engagement der Ehrenamtlichen aus. Im Anschluss kam man im Feuerwehrhaus Aßlar zusammen um die Übung bei Bratwurst vom Grill in einem lockeren Umfeld ausklingen zu lassen.

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